Pressestimmen
HINWEIS:
Die Pressestimmen sind den Werken zugeordnet. Werke aus jüngster Zeit und die dazugehörenden Pressestimmen sind deshalb am Ende dieser Seite zu finden.
Drei Fragmente für Bläserquintett (1983)
"... ergreifend ... Blomenkamps Tugenden sind das lyrische Empfinden und der Sinn für Harmonien."
(György Króo, Budapest, in "Leben und Literatur", 1984)
"Intensiv und ausdrucksstark entwickelte sich jedes der drei Stücke in anrührend stimmungsvoll-ruhigen Klanggebärden wie in klagenden Gesten. Präzise gestalteten die Leipziger Gäste diese 'Fragmente', so daß es zu Bravo-Rufen aus dem Auditorium kam, nicht zuletzt auch für den Komponisten."
(Bonner Generalanzeiger, 22.8.1989)
"Das Gewandhaus-Quintett verstand es vorzüglich, die Ausdruckstiefe des Werks darzustellen."
(Rheinische Post Düsseldorf, 4.5.1990)
"Wie auch sonst bei diesem Komponisten, so ist auch hier Musik nicht Konstruktion oder bloßes Spiel, in ihr birgt sich vielmehr ein humanes Anliegen. So bezieht sich der Titel "Fragmente" nicht nur auf den klingenden Verlauf, sondern auf die Widmungsträger der drei Sätze, auf Franz Marc, Rudi Stephan und Georg Trakl, den Maler, den Musiker und den Lyriker also, die allesamt ihr Leben nicht vollenden konnten, weil sie – jung noch – im Ersten Weltkrieg umkamen. Elegien sind diese Sätze, in denen Leidensmotivik und Trauergestus vorherrschen, die schließlich abbrechen, verlöschen, verstummen."
(Rheinische Post Düsseldorf, 18.3.1996)
Barkarole für Klavier (1988)
"Motorische Figuren, mit Pedal zu einem sich immer weiter steigernden Wellengang geformt, entwickeln sich stetig zu einem faszinierenden Gegensatz zwischen blitzenden hohen und grollenden tiefen Lagen. Die tosenden, schaumgekrönten Wogen münden schließlich in emphatischer Wiederholung wilder Parallel-Läufe: Eine Gondelfahrt mit Endstation Brandung. "
(Westdeutsche Zeitung Düsseldorf, 21.2.1994)
"... ein Stück ..., das in mehreren Wellen auf den gesamten Tastenumfang ausgreift und sich ... ins Hochvirtuose steigert ... glänzende Aufnahme."
(Rheinische Post Düsseldorf, 22.2.1994)
"Blomenkamps Barkarole hat sicher wenig mit dem wiegenden Plätschern einer ruhig dahingleitenden Barke zu tun. Hier werden zentrifugale Kräfte freigesetzt, die die Musik in einen Strudel treiben ... Koch enterte die heftig treibende Barke mit grandiosen Steigerungsmomenten. Das Werk hinterließ wohl einen der stärksten unmittelbaren Eindrücke des Konzerts."
(Rheinische Post Düsseldorf, 6.7.1999)
"... ein virtuoser Brocken von wahrhaft konzertanten Ausmaßen. Da rauscht und strudelt es, dass es das Unterste zuoberst spült. Ein fast unspielbares Stück... von Irmer mit beeindruckender Kraft gemeistert."
(Rheinische Post Düsseldorf, 28.9.1999)
"Stefan Irmer kostete die Cluster-Bildungen und weiträumigen, riesigen harmonischen Spiralen exzessiv aus ... stieß dabei in spieltechnische Grenzbereiche vor.“
(Leonberger Zeitung, 18.1.2000)
“...Schon hier ließ das staunenswerte technische Vermögen der völlig unprätentiösen Künstlerin aufhorchen, das in der 1988 entstandenen “Barkarole” Blomenkamps einen ungeahnten Gipfelpunkt erreichte. Das nur knapp zehnminütige Opus...das auf den Hörer wie ein ständig sich steigernder und wieder verebbender Strudel wirkt, ist so schwer zu spielen, dass es sechs Jahre dauerte, bis ein Pianist - seinerzeit Udo Falkner –
sich die Wiedergabe zutraute. Schaghajegh Nosrati wirkte während ihrer Interpretation zwar äußerst konzentriert, aber dennoch locker. Riesiger Beifall...”
(Rheinische Post, 5.5.2017)
Musik mit sieben Kindergedichten von Reiner Kunze
für Bariton und Saxophonquartett (1992)
"Blomenkamp traf mit seiner Musik die rührenden, altklugen oder auch unsinnigen Kinderverse jeweils sehr genau - eng am Wort, aber ohne plakatives Schildern. Die Saxophone malen, die Singstimme sinniert. Herrlich gelang Blomenkamp die Verbindung der schlichten Liedmelodik der Stimme mit dem komplex gesetzten Begleit-Ensemble... Eine rundum gelungene Uraufführung eines rundum gelungenen Werks."
(Rheinische Post Düsseldorf, 14.9.1993)
"Höhepunkt des Abends... in seinem Musikwerk saust´s, surrt´s, pfeift´s, flirrt´s und flattert´s wie in Kunzes Kindergedichten... Eine durchaus geglückte Hochzeit von Musik und Lyrik."
(Passauer Neue Presse, 30.7.1994)
Drei Shakespeare - Sonette für Sopran, Flöte und Klavier (1993)
"... zart, zerbrechlich, schlicht, mit flirrenden Lichtreflexen. Wundervolle Musik, die sich dennoch nicht anbiedert."
(Rheinische Post Düsseldorf, 24.11.1993)
"Das glasklare Tongeflecht vermittelt Melancholie und Einsamkeit, eine Stimmung von vollkommener Entrücktheit."
(Westdeutsche Zeitung Duisburg, 10.11.1994)
Symphonischer Satz für Orchester (1993)
"... brillante und sinnliche Instrumentation ... ein Werk von gleichsam klassischer Klarheit, gepaart mit romantischem Ausdruck.“
(Rheinische Post Düsseldorf, 28.1.1994)
"... Jürgen Kussmaul hat das 15 minütige Werk im Januar dieses Jahres im Schumannsaal uraufgeführt; er hat es dann in Hitzacker wiederholt und jetzt erneut aufs Programm gesetzt. Das Werk hat diesen Einsatz verdient. Es ist zugänglich, ohne sich anzutragen; es vermittelt zwischen avantgardistischem und traditionellem Klanggeschehen. Vor allem aber, es spricht zu uns in seinem Ausdrucksgestus, bei dem Aufruhr und Resignation einander gegenüberstehen. Das Schumann-Orchester ... spannte den großen Bogen und spürte den tönenden Besonderheiten dieser Musik nach. Etwa wenn die Trompete die klanglichen Flächen der Streicher verschärft oder wenn Baßklarinette und Englischhorn ihren dunklen Gesang der Trauer anstimmen."
(Rheinische Post Düsseldorf, 8.10.1994)
"Im 4. Symphoniekonzert behauptete sich die Moderne zwischen Klassikern
Blomenkamps Trauerstück traf den Nerv des Publikums
Goldrichtig lag der Brite [Anthony Bramall] ..., als er im 4. Symphoniekonzert einen 'Symphonischen Satz' des Komponisten Thomas Blomenkamp zwischen zwei Denkmäler der Klassik, Mozart und Beethoven, plazierte. ... Tatsächlich sorgten die Niederrheinischen Sinfoniker für ein erstaunlich gut durchhörbares, transparentes Notturno, dessen tragischer Gestus dominierend zutage trat. Ein Stück Neuer Musik, die angenehmerweise ganz ohne ... nervös-hektische Betriebsamkeit auskam..."
(Rheinische Post Krefeld, 15.1.1998)
"Zeitgenosse war ein Volltreffer
Da saßen die Niederrheinischen Sinfoniker auf den Stuhlkanten, gelang den routinierten Musikern ... höchst aufmerksames Zusammenspiel, das wunderbar durchgestaltete Klänge in den vollbesetzten Konzertsaal des Theaters sandte. ... Der 42jährige Düsseldorfer Komponist hat denn auch eine außerordentlich eingängige und bei aller 'Neutönigkeit' nachvollziehbare Musik geschrieben. ... Seine erst ergreifend innigen, sich in Tritonus und kleiner Sekund reibenden Akkorde, die später in rascher, auffahrender Gestik sich verdichten, sprechen, berühren unmittelbar. Hier konnte der Zuhörer sich einem unverbrauchten Musikgenuß hingeben."
(Westdeutsche Zeitung Mönchengladbach, 16.1.1998)
"... der Satz verdichtet sich zu einem großen sinfonischen Klangkörper, wie überhaupt das Abschwellen und allmähliche Sich-Verdichten zum Gestaltungsprinzip erhoben wird, bis der Klang sich am Ende in den Bässen quasi in Nichts auflöst - wohl Sinnbild des Todes. Durch die sehr differenzierte Instrumentierung ist das Werk reich an verschiedenen Klangfarben und Stimmungen, in der Gesamtwirkung ein ... eindrucksvolles Requiem ohne Worte. Lothar Königs und das Philharmonische Orchester [Dortmund] hatten es sich in beeindruckender Weise zu eigen gemacht."
(Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Dortmund, 20.10.1999)
Hepta für Klarinette (A und B), Violine, Violoncello und Klavier (1995)
"Es ist eine Musik, die bewusst an klassische Musiktraditionen anknüpft, jedoch weit davon entfernt ist, zu imitieren oder gar zu parodieren. Sie ist nicht avantgardistisch-provokant, vieles klingt sehr vertraut ... wechselhaft und reichhaltig an Stimmungen ... faszinierende Musik."
(Westdeutsche Zeitung Krefeld, 8.11.1999)
"Beim ersten Hören schon vermittelte sich jener 'energetische Bogen', den Blomenkamp von stationären Schwebungen aus dissonant reibenden Sekunden über süffige, schmelzende Kantilenen zu expressiv auffahrendem, heftigen Furor ... spannte."
(Rheinische Post Krefeld, 6.11.1999)
"... handwerklich brillant ..."
(Westdeutsche Zeitung Düsseldorf, 20.5.2000)
Penta für Flöte, Violine, Viola, Violoncello und Harfe (1996)
"... fesselndes Werk... die ruhigen, kantablen Sätze strahlen in klarer, unantastbarer Schönheit."
(Rheinische Post Düsseldorf, 8.11.1996)
"Daß an diesem Abend die ... Auftragskomposition des "Niederrheinischen Herbstes": das Quintett "Penta" von Thomas Blomenkamp, in solch prominentem Komponistenkreis sich nicht nur hervorragend behaupten konnte, sondern durch die Vielfalt seiner feinen Farbbrechungen, seiner filigranen Linien und klaren Strukturen dieses hintergründige "Glasperlenspiel" sogar zur faszinierenden Mitte des hochrangigen Konzerts wurde, war der besondere Gewinn dieses Abends, ... überwältigender Erfolg beim Publikum ..."
(Rheinische Post Neuß, 12.11.1996)
"... als wolltet ihr zerschmelzen des ganzen Winters Eis"
Torso und Canto für sechzehn Streicher (1996)
"... die große Überraschung des Abends ... faszinierte als atmosphärisch dichtes Werk..."
(Neue Ruhr Zeitung Essen, 18.3.1997)
"Eine verheißungsvolle, hochinteressante Novität gab dem ersten Abonnementskonzert des Detmolder Kammerorchesters sein besonderes Profil. ... überzeugend in der freitonalen Tonsprache, überlegen im kompositionstechnischen Können und sympathisch im hörbaren Respekt vor dem großen Vorbild. Ein einhelliger Erfolg, auch beim Publikum, und ein hoffnungsvoller Weg in eine erfolgreiche musikalische Zukunft des anwesenden Komponisten."
(Lippische Rundschau, 10.10.1997)
"Das Ergebnis war herzzerreißend, atemberaubend, traurig und schön zugleich. Nicht nur das 'Eis des Winters' war geschmolzen. Dem besonderen Zauber dieser Musik konnten sich auch die Detmolder in der voll besetzten Aula der Musikhochschule nicht entziehen. Begeisterter und stürmischer Beifall. Fußtrampeln als Ausdruck echter Freude, galt den Musikern und dem anwesenden Komponisten."
(Kultur Lippe aktuell, 11.10.1997)
"... eine motivisch-thematisch dicht gearbeitete, jeden einzelnen Musiker zu expressivem Spiel animierende Komposition ... ein im Piano verlöschender Canto-Finalsatz von Mahlerischer Gestik ..."
(Stuttgarter Nachrichten, 27.2.2001)
" ... wenn ich den Sand in den Mund nehme ... "
Fünf Gesänge mit Gedichten von Nelly Sachs für Sopran und Klavier (1998)
"Das Werk unterliegt keinen bestimmten Kompositionszwängen, sondern spannt - die Symbolik des Kreuzes aufnehmend - den musikalischen Bogen in freier Tonalität. Werden der zweite und vierte Teil des Zyklus überwiegend solistisch von Sopran beziehungsweise Klavier ausgeführt, so setzt das letzte Lied den Gedanken der Hoffnung in einem innigen Verschmelzen der Stimmen um."
(Rheinische Post Düsseldorf, 7.4.1998)
"Das 1998 entstandene Auftragswerk sollte ursprünglich die Passion Jesu behandeln, wurde indes als Leidensgeschichte des 20. Jahrhunderts, der Schoa, geschrieben. ... Dorothee Wohlgemuth sang einen begeisternden Part, bewältigte mühelos die häufigen Rhythmenwechsel und komplizierten Modulationen. Von kräftigen Klavierakkorden unterlegt trieb sie ihre Stimme immer wieder in die Höhen, provozierend, aufreibend, aber auch mitfühlsam, voll Trauer. Diese überzeugende Interpretation ließ das Stück zum nachdrücklichsten und eindrucksstärksten des Abends werden."
(Freies Wort Thüringen, 17.8.1999)
Nocturne für Klavier (1998)
"...das Nocturne ... geht bis in Extreme hinein, von sich im Nichts verlierenden Klängen bis zu fast gewaltsamen Eruptionen. Irmer war dem Stück ein engagierter Interpret, der hier den Höhepunkt des Abends setzte."
(Bonner Generalanzeiger, 16.7.1998)
"Mit besonderer Spannung wurde die Uraufführung eines Nocturnes des Düsseldorfer Komponisten Thomas Blomenkamp erwartet. Sein fragiles Gebilde, das ganz Klang sein wollte, bewegte sich über weite Strecken im Pianissimo der höchsten Klavierlagen. Unterbrochen wurden die Phrasen ... an genau den richtigen Stellen durch eruptive Ausbrüche expressionistischen Pathos´. Für die gelungene Premiere wurden der Pianist und der anwesende Komponist mit "Bravo"-Rufen gefeiert."
(Bonner Rundschau, 16.7.1998)
"... ein Werk mit schwebenden Klängen und dissonanten Verdichtungen. Es kommt aus einem scheinbaren Nichts ... steigert sich zu alptraumartiger Lautstärke, um dann in ein anderes Nichts hinein leise zu verschwinden."
(Kreiszeitung Böblingen, 18.1.2000)
"... zu den zerbrochenen Ziegeln Babels"
Drei Gesänge mit Gedichten von Peter Huchel für Baßbariton und Orchester (1998)
"In der nahezu ausverkauften Neuen Aula der Detmolder Musikhochschule ... wurde diese Uraufführung zu einer Schneise für die Leidenschaft in der Musik unserer Tage. ... eindringliche Atmosphäre ungewöhnlicher Klänge ... Eine echte Überraschung."
(Lippische Landeszeitung, Detmold, 17.1.2002)
"... zentrales Werk des Abends. ... gezielt eingesetzte, einen großen Bogen spannende Klangfarben. ... apokalyptisch - visionäre Klänge."
(Westfälisches Volksblatt, Paderborn, 18.1.2002)
"Der Sound kündet tatsächlich von Babel. ... Starker Tobak für das in der Paderhalle zahlreich erschienene gediegene Klassikpublikum, das ... zunächst mit sichtbarer Irritation, später aber dann ergriffen, beeindruckt... lauschte."
(Neue Westfälische Zeitung, Paderborn, 18.1.2002)
"Thomas Blomenkamp ... schafft mit seiner Musik einen atmosphärischen Widerhall der drei Gedichte (Apokalypse, Frieden, Passion). ... mehr als nur ein Achtungserfolg."
(Neue Westfälische Zeitung, Herford, 21.1.2002)
Der Idiot
Oper in zwei Teilen nach Fjodor M. Dostojewskij (1999/2000)
"'Die gesamte Bewegung des Buches gleicht einem ungeheueren Kratereinsturz' schrieb der Kulturphilosoph Walter Benjamin über Dostojewskijs Roman 'Der Idiot'. Thomas Blomenkamp hat diese Bewegung in Klänge umgesetzt, seine Musik gleicht einem Tanz auf dem Vulkan, sie lodert und leuchtet in expressionistisch grellen Farben, um die exaltierte Gefühlswelt des Romans und seiner Personen zum Ausdruck zu bringen. Unausweichlich werden die Figuren in den Abwärtssog der Handlung hineingezogen bis hin zum erschütternden Ende der traurigen Geschichte. Doch so ernst geht es nicht immer zu ... und so hellen wie im Roman auch in der Oper immer wieder groteske und komische Szenen die düstere Handlung auf."
(WDR, 16.2.2001)
"Einen Vergleich mit dem Original wollten Blomenkamp und die sensible Librettistin Ulrike Gondorf erst gar nicht antreten. Sie konzentrierten den Stoff auf den tragischen Liebeskonflikt und auf den Protagonisten, der mal an eine christliche Erlöserfigur, mal an einen Thomas-Mann-Antihelden erinnert."
(Westfälische Rundschau, 21.2.2001)
"Dostojewskijs 'Idiot', das riesige Romanpanorama, schenkte sich das Gemeinschaftstheater Krefeld/Mönchengladbach zur Goldenen Hochzeit: als Oper ... Ein Wahnsinnsunternehmen ... Im Zentrum Myschkin, ein Traumwandler, der durch diese kaputte Welt und ihre zerstörten Individuen streicht und wie ein Schwamm doch alles Leiden aufsaugt ... In die Düsternis bricht die Musik oft wie zerstörerischer Wellenschlag ... Da schreit die Kreatur schrill auf, zerspaltet sich, zerscherbt in hoch dramatischen Kadenzen ... Christoph Erpenbeck als Myschkin trägt die Oper von Anbeginn: eine Erlösergestalt. Das Leid seines heiligen 'Idioten' erscheint bereits in den schmerzlich hoch gezogenen Brauen, der Gestik, der die Emotionen modulierenden Stimme. Überragend auch Margaret Thompson (Nastassja), Kirstin Hasselmann (Aglaja) und Michael Tews (Rogoschin). Das Ensemble schien wie beflügelt. Stehende Ovationen."
(Westdeutsche Zeitung, 20.2.2001)
"In der Oper treffen sich die beiden Männer zur nächtlichen Totenwache, der Morgen danach sieht sie von Wahnsinn umnachtet. Dostojewskijs Geist scheint da auf einmal durch das Theater zu wehen."
(Augsburger Allgemeine, 20.2.2001)
"Oft genug endet eine ehrgeizige Romanvertonung als Desaster, wenn die kluge Beschränkung auf das Wesentliche fehlt ... Klar gegliedert reduziert sich die Oper immer mehr auf den von epileptischen Anfällen geschüttelten Fürsten Myschkin, seinen selbst ernannten Freund, den Kaufmann Rogoschin, und das von beiden umschwärmte Mädchen Nastassja."
(Ruhrnachrichten, 21.2.2001)
"... erfolgreiche Frischzellenkur für die Gattung der Literaturoper."
(Oper & Tanz, März/April 2001)
"Anthony Bramall, der GMD, ließ es an der Spitze der Niederrheinischen Sinfoniker und eines durchweg imponierend singenden und agierenden Ensembles sowie des nicht minder überzeugenden Chores an Souveränität gegenüber der keineswegs einfachen Partitur und an Engagement nicht fehlen ... begeisterter Premierenbeifall ..."
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.2.2001)
"Das Engagement des Krefelder Theaters für diese enorm schwierige, Kraft raubende Uraufführung war bewundernswert. Vor allem Christoph Erpenbeck, der in der Titelrolle die Bühne fast nie verließ, leistete Grandioses an baritonaler Klangschönheit und Nuancierung ... ein großer Publikumserfolg am Ende für alle Beteiligten.
(Deutsche Welle, 19.2.2001)
"Die Premierenbesucher feierten in fast 20-minütigem Dauerbeifall ein Opern-Ereignis."
(Der Opernfreund, März 2001)
"Immer wieder gerinnen die Szenen auf packende Weise zu lebenden Gemälden mit den Figuren eines kranken politischen Systems. Gleichzeitig peitschte die Musik zu heftigen Emotionen auf, läßt die Düsternis und die Verzweiflung der handelnden Figuren aus dem Graben emporsteigen."
(Bonner Generalanzeiger, 24./25.2.2001)
"Großer Erfolg für Thomas Blomenkamp in Krefeld
Das Publikum reagierte äußerst positiv auf die anspruchsvolle Musik ..."
(Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 20.2.2001)
"... protestlos umjubelt."
(Die Deutsche Bühne, Mai 2001)
"Bis zuletzt hatte eine undefinierbare Spannung den Saal beherrscht, aber dann, dann löste sie sich auf in rauschenden Beifall. Die Anerkennung, ja der Jubel des vollbesetzten Hauses galt den Sängern und den Musikern, aber mindestens ebenso dem Komponisten, der 'standing ovations' erntete. Blomenkamps emotionsgeladene Musik sorgt dafür, dass es zu dramatischen Situationen kommt ... mit spektakulären Massenszenen nimmt die Geschichte ihren Lauf und man folgt ihr gebannt ... Das Publikum widerlegt zusammen mit den Akteuren auf der Bühne das heute weit verbreitete Vorurteil, dass nur populäre Stoffe im Theater eine Chance hätten."
(WDR Fernsehen, 19.2.2001)
"Christoph Erpenbeck machte aus dem müden Myschkin mit perfekt geführtem, vollem und klangschönem Bariton eine ergreifende Seelenstudie ..."
(Die Welt, 20.2.2001)
"Ein ausgebeultes Monster, gezähmt
Nach den Adaptionen Schostakowitschs und Henzes für das Ballett sowie der Oper von Mieczyslaw Wainberg entschied sich jetzt Thomas Blomenkamp für den Mammut-Stoff. Und ließ sich für seine erste Oper ein Textbuch von Ulrike Gondorf destillieren, das die Schlachten der verletzten Seelen, die Grenzsituationen zwischen Hoffnung und Abgrund brennpunktartig aufschlüsselt. Blomenkamp ... legt diesem Konfliktkonzentrat keine musikalischen Ketten an, um es etwa in eine überschaubare Kammeroper zu übersetzen. Im Orchester setzt er ganz auf eine wuchtig - glutvolle Hochleistungsarbeit ... Und in den vokalen Exaltationen kennt Blomenkamp schon gar keine Zurückhaltung. Ständig forciert er die eruptiven Kräfte, mit denen die Figuren ihre Wahn- und Innenwelten aufzubrechen versuchen. Dabei verdichtet er den dunklen Grundcharakter der zweieinhalbstündigen Partitur konsequent zu einer klaustrophobischen Enge ... Christoph Erpenbeck ist als Fürst Myschkin ein sich mühevoll aufrichtender Melancholiker, der ständig zwischen die Mühlsteine aus falschen und echten Gefühlen gerät. Gerade Erpenbeck zeigt da mit seinem kultivierten Bariton, dass Blomenkamp eben nicht gegen, sondern für die Stimmen schreibt. Trotz der unterschiedlichen Ausdrucksweisen von Kommentar oder Gefühlsäußerung sind auch die wenigen gesprochenen Worte unmittelbar an die Musik angekoppelt, womit Blomenkamp neue Räume der Emotionalisierung öffnet, in denen sich das Sängerensemble auch in der Deklamation überdurchschnittlich bewegte. Was besonders in den beiden herausragenden Frauen-Partien vorbildlich wurde. Margaret Thompson als Nastassja Filippowna ist demütigende Furie und sinnliche Verführerin zugleich, ausgestattet mit einer durchdringenden Suggestivkraft. Und in der Rolle ihrer Konkurrentin Aglaja stellt Kirstin Hasselmann Elementares, Schönes wie Tragisches heraus. Das ... Auftragswerk beweist in seinem durchgehend aufrechterhaltenen Energiefluss und in seinen Widerspenstigkeiten, dass zeitgenössisches Musiktheater tatsächlich noch Akzente jenseits des Epigonentums setzen kann."
(Frankfurter Rundschau, 22.2.2001)
"Der Chor fungiert einmal als treibendes Moment, dann aber immer mehr als kommentierendes und schließlich als Evokation von Myschkins inneren Stimmen ... Das alles ist, durch Vibraphon, Röhrenglocken, Tamtam und Holzblock über die klassisch - romantische Orchesterbesetzung hinausgetrieben, keineswegs avantgardistisch. Aber Blomenkamp, selbst ein Monument der Mitte, entwickelt dank der hohen Professionalität des Orchestersatzes eine klangsinnliche Plausibilität, der sich das Krefelder Premierenpublikum (bis auf wenige Pausenabwanderer) nicht entziehen konnte ... Musikalisch bietet dieser 'Idiot' so viel Qualitäten, dass man ihm die Repertoiretauglichkeit zutrauen möchte, die früheren Vertonungen des Romans durch Luciano Chailly (Rom 1970) oder Mieczyslaw Wainberg (Moskau 1991) nicht beschieden war."
(Ulrich Schreiber in: Opernwelt, April 2001)
"... und es kommt nicht alle Tage vor, dass bei einer Uraufführung nur wenige Besucher des restlos ausverkauften Hauses in der Pause die Flucht ergreifen."
(Neue Ruhrzeitung / Neue Rheinzeitung, 20.2.2001)
"Die Librettistin Ulrike Gondorf und Komponist Thomas Blomenkamp haben das imperiale Figurenkabinett der Vorlage auf insgesamt 13 Solisten reduziert. Alles hängt am seidenen Faden. Baumelt am Rand des Nichts. Kündet vom Wahnsinn. Die Figuren gebären Schauer, sobald der Zuschauer versucht, in sie hineinzublicken. Da ist Fürst Myschkin, Epileptiker (wie sein Erfinder) und rastlos getrieben zwischen Nastassja, einer 'dame aux camélias', sowie der renitenten Aglaja. Da ist der notorische Säufer Iwolgin, Ex-General; da ist Ippolit, der Schwindsüchtige (von Blomenkamp bezeichnenderweise mit Falsettstimme komponiert). Da ist der Kaufmann Rogoschin, der sich Nastassja für 100 000 Rubel erkaufen will und sie am Ende ersticht. Ein Panoptikum des Schauerlichen. Der Zuschauer staunt und ist gefangen. Behaglich ist ihm gewiss nicht, dafür ist er zu dicht dran am Seelen-Crash ... Die Musik ist eine Art klingender Gigaherz-Prozessor ... Ständig werden Kräfte gebündelt, die dann vulkanartig lospoltern. Als wolle die Musik die Seelen zerbersten. Als könnten Klangverdichtungen die porösen Protagonisten heilen ... Sängerisch hat sie [die Oper] eine Menge zu bieten. Vor allem die Ausgeglichenheit des Ensembles besticht. Textverständlichkeit haben sich alle Beteiligten oben auf ihre Fahnen geschrieben. Selbst kleinere Rollen sind glänzend besetzt ..."
(Rheinische Post, 1.5.2001)
"Highlight der Literatur-Oper"
(Welt am Sonntag, Berlin, 4.3.2001)
"Komponist Blomenkamp operiert nicht mit harschen, die Ohren attackierenden Klängen, er scheint mit seiner Musik vielmehr auf das zu zielen, was Leos Jánacek mit seinem Ausspruch 'in jeder Kreatur ein Funken Gottes' kompositorisch vorlebte ... Anthony Bramall leitet die Aufführung mit großer Bewegtheit. Eine wahrhaft imponierende Produktion."
(Orpheus Oper International, Berlin, Mai 2001)
"Wichtigste neue Oper“
(Christoph Zimmermann, Generalanzeiger Bonn und Theaterrundschau, in der Kritiker-Umfrage zur Theatersaison 2000/2001 im Rheinland, neues rheinland, August 2001)
"Psychodrama als Endspiel
Es geht auf der Bühne zu wie in Dostojewskis Roman: reduziert auf die zentralen Figuren der hochkomplexen literarischen Vorlage haben die Personen ihre Leidenschaften, die Rivalitäten untereinander und die Konflikte mit der moribunden Gesellschaft. Dabei bleibt der Roman der Roman und die Oper ist die Oper - die mit Mitteln der Musiktheaters ein endzeitliches Psychogramm vermittelt. Zum geschickten Libretto von Ulrike Gondorf komponierte Thomas Blomenkamp einen Klangteppich mit viel Einfühlungsvermögen für die Aggregatzustände der agierenden Charaktere und attraktiven Szenenschlüssen.
Bei der Uraufführung beeindruckt Christoph Erpenbeck als Fürst Myschkin, bedroht und scheiternd mit sensibel-kraftvoller Stimme. Margaret Thompson gibt eine aggressiv-geworfene Verführerin Nastassja, Michael Tews ist äquivalenter Gegenpol des Fürsten und Kirstin Hasselmann eine verzweifelnde Aglaja. Aus dem vorzüglichen Solistenensemble ragen heraus der stimmkräftige Ronald Carter als zerrissener Ganja und der Falsettist Frank Valentin als seherischer Ippolit.
Den Erfolg der neuen Oper garantiert die hochintensive Regie Thomas Krupas, verfremdet durch pantomimische Effekte und distanziert-intime Personenführung im apokalyptischen Bühnenbild Andreas Janders, der das Psychogramm als abgewirtschaftetes Möbelsammelsurium ästhetisch konkretisiert.
Anthony Bramall dirigiert die Niederrheinischen Sinfoniker äußerst konzentriert, die langen Sprechgesänge konterkarierend und die tutti explodierend ins fortissimo steigernd. Das Premierenpublikum in Krefeld reagiert begeistert - mit Präferenzen für Solisten und Regie."
(www.opernnetz.de )
"Interessant ist es, dass Blomenkamp diese so dramatische Szene, in der sich Nastassjas Schicksal entscheidet, musikalisch aus drei verschiedenen motivisch-thematischen Ideen ableitet, die er aufgreift, in sich minimal verwandelt, durch Klangveränderungen im Orchester ergänzt, abspaltet, in neue Zusammenhänge setzt, die Motive aber immer wieder aufeinander bezieht. Das gibt dieser emotional so bedrängenden Szene voll 'wahnsinniger Erregung' eine gewisse Geschlossenheit, die die hektische Unruhe zusammenhält. Das Prinzip der Entwicklung der musikalischen Szenenstruktur bezieht sich nicht nur auf die Komposition des ersten Teils und darin der vierten Szene der Oper. Sie ist Grundprinzip dieser Kompositon und allgemein des Komponierens von Blomenkamp."
(Ute Büchter-Römer, Reflexe des Unbehausten, G. Ricordi & Co. Bühnen- und Musikverlag, München, 2007)
Drei Stücklein für Kontrabass und Klavier (2001)
"Literatur für den Kontrabass-Virtuosen… Diese Stücklein sind kurz und obwohl sie fast ganz ohne Daumenlage auskommen, erfordern sie doch versierte Spieler. Wer den im Detail steckenden Teufel überwindet, bereichert sein Repertoire um drei sehr interessante Stücke …"
(neue musikzeitung, 6/2008)
Musik für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester (2003)
"… kammermusikalisch zart … spannende Klangabläufe mit raffiniertesten harmonischen, rhythmischen und melodischen Finessen. Musik, die einen durchaus schon beim ersten Hören anspringt und gefangen nimmt."
(Neue Westfälische Zeitung, 1.6.2004)
"Stringent … Eine Musik, die in der Stille beginnt, sich zu musikantischem Spiel steigert … anspruchsvolle Aufgaben für die Solisten …"
(Mindener Tageblatt, 4.6.2004)
Capriccio für Klavier (2006)
„… verbindet das Werk auch eine ungestüme Lust am pointierten Rhythmus (Hauptmotiv im 7/8-Takt) und schroffen Perspektivwechseln mit Robert Schumann, dessen Name immer wieder in eingestreuten Besinnungspunkten mit dem Es-C-H-A-Motiv durchschimmert.“
(Piano News 3/2008)
Sept desserts rythmiques für Bläserquintett (2006)
"… wie kleine Nachspeisen wirken die Sätze des Stücks, denn sie sind kurz und leichtfüßig, schnelle Läufe winden sich wie Tonflüsse durch das Ohr des Hörers. Ein süßer Höhepunkt."
(Ruhrnachrichten, 15.4.2008)
"… einerseits bestachen die Sätze durch rhythmische Präzision, des weiteren konnte man die Herausarbeitung von typischen Merkmalen der Instrumente beobachten… viele kleine Explosionen … von den Anwesenden gefeiert."
(Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 16.4.2008)
„Auf der neuen CD des Arundos-Quintetts erleben wir ein Meisterwerk, lange haben wir nicht mehr etwas so Großartiges für diese Besetzung gehört. Dabei klingt der Titel sehr nach Understatement: „Sept Desserts rythmiques“ für Bläserquintett. Das lenkt die Hörerwartung in eine berühmte historische Ecke: Altmeister Erik Satie notierte ja ähnliche Überschriften zwischen Ernst und Ironie, doch immer waren seine Werke ungemein gehaltvoll. Das kann man auch von den Nachspeisen aus der Confiserie des...Komponisten Thomas Blomenkamp sagen, um die es hier geht. Diese sieben kleinen Desserts sind jedoch nicht hochkalorisch und cremig, kein fettes Naschwerk, sondern eher ein fortgesetzter Prickel, ein Gaumenkitzel nach Art eines Sorbets. Die kurzen Stücke werden zuweilen von repetitiven Feldern durchpulst, von Witz und schön abgeschmeckten Harmonien getönt.“
(CD-Rezension von Wolfram Goertz, Rheinische Post, 3. 5. 2022)
„Quirliges Treiben, bei dem farbige Akzente aus ostinaten Klangströmen blitzen,
Transparenz im Gesamtklang, präzise artikuliert und dynamisch fein abgestuft vom
Arundos-Quintett. Die junge Bläserformation serviert die sieben rhythmischen Desserts
auf seiner Debut-CD.“
(Deutschlandfunk, „Die neue Platte“, 10.7.2022)
„Blomenkamp verneigt sich verschmitzt vor Eric Satie mit seinen Schmankerln zum Genießen,
originell, frisch, kurz...“
(`rohrblatt. Die Zeitschrift für Oboe, Klarinette, Fagott und Saxophon, Oktober 2023)
Fünf Stücke für großes Orchester (2007)
"Ein neues Meisterwerk entzückt die Tonhalle …
Aber vielleicht sind die Erlebnisse des Moments wichtiger als die Ziele; mitunter jedenfalls wölbte sich die Musik zu erhebender Schlüssigkeit und Schönheit. Der vierte Satz mit seinen solistischen acht Celli ist ein Wunderwerk an Logik und Sinnlichkeit, das Heckelphon (eine tiefe Oboe mit zarten Fagottqualitäten) schien im zweiten Satz betörend in den Satz verwoben; da zeigte sich Blomenkamps klangfarbliche Könnerschaft von ihrer subtilsten Seite. Insgesamt scheinen diese fünf Sätze im Verlaufsgestus an den Planspielen von Bartóks Konzert für Orchester orientiert, auch an den postmodern-lyrischen Klangtextilien Rihms, vielleicht auch an der brillianten Prosa Henzes. Manchmal könnte ein gewisser Rigorismus des Ideenhaften – wie ihn Xenakis oder Scelsi aufwarfen – nicht schaden. Aber derlei Wünsche sind zweitrangig gegenüber der Befriedigung, die sich angesichts eines erstklassigen Umgangs mit dem Instrument Orchester einstellte. Die Düsseldorfer Symphoniker spielten das Opus gewissenhaft; berufsmusikalische Verdrossenheit, die sich gelegentlich beim Vortrag neuer Musik ausdrückt, fehlte. GMD John Fiore hatte das Werk exzellent im Griff. Überaus starker, mehr als nur anerkennender Applaus."
(Wolfram Goertz in: Rheinische Post, 14.1.2008)
"Zwischen Idyll und Schatten …
Mit einem knallenden Akkord von Bläsern, Schlagzeug und Klavier setzt sich das eröffnende "Preludio" in Gang. Kraftvolle Dynamikimpulse treiben den Strom der Klänge fortwährend an. Der in Düsseldorf geborene Komponist … beherrscht unüberhörbar sein Handwerk. Die Instrumentierung … ist dicht, aber transparent und reich an originellen Schattierungen. Die hellen Farben im "Canto" überschriebenen zweiten Stück werden von hellen Streichern, Flöten und der Harfe geprägt und erzeugen eine sphärische Stimmung. Wie ein grimmiger Marsch kommt an dritter Stelle ein Scherzosatz daher, und das anschließende "Notturno" erzeugt eine spannungsvolle Atmosphäre zwischen Idyll und bedrohlicher Verschattung. Dies erinnert etwas an die Nocturnes Frédéric Chopins, der inmitten einer friedlichen Nacht einen Sturm hereinbrechen lässt. Rhythmische Finessen lassen im Finalsatz aufhorchen."
(Westdeutsche Zeitung Düsseldorf, 14.1.2008)
"Der Tanz eines Titans ...
Thomas Blomenkamps Werk konkurriert bei der Uraufführung in der Tonhalle mit Bruckner …
Gewiss nimmt Blomenkamp keinen direkten Bezug auf Bruckners Neunte. Dennoch mag dieser symphonische Gigant Pate gestanden haben, zumindest für den dritten Satz. Denn dieses "Scherzo" ist nicht nur gepanzert von Blechbläsern, die auch Bruckner so genial einzusetzen verstand. Die reichlich mit Posaunen, Trompeten und Hörnern ausgestattete Instrumentierung und der schleifende Dreivierteltakt erwecken vielmehr den Eindruck: hier tanzt ein Titan. Behäbig und mit gewaltigen Pranken bewegt er sich im angeschrägten Walzertakt … Sicherlich hinterlässt dieser opulente, manchmal ironische, aber geschickt balancierte Klang den stärksten Eindruck. Er ist, wie das gesamte Werk, geprägt von der Tradition der Spätromantik und des Expressionismus. Mit Zwölfton-Musik haben die stählerne Aggression und Seelen-Schwere nichts zu tun und dürften keinen Klassikfan abschrecken. Durchsichtig, manchmal sogar verhalten sind die anderen Teile … Im "Preludio" beschleunigt der gesamte Apparat, im "Canto" zelebriert eine Bariton-Oboe eine melancholische Melodie, im "Notturno" betören Solo-Cellisten mit dunklem Sound."
(Neue Rheinzeitung, 14.1.2008)
Missa brevis für vierstimmig gemischten Chor und Bläserquintett (2008)
“Dabei ist ihm eine Komposition gelungen, die durch strahlende Helligkeit besticht und hier so auch umgesetzt wurde. Indem man die Instrumente wie Stimmen und die Stimmen wie Instrumente führte, erreichte man einen Zusammenklang von bemerkenswerter Schönheit und Eindringlichkeit…am Ende blieb ein überwältigender Eindruck… Blomenkamps Stück erwies sich als ideale Einstimmung für Haydns großes Spätwerk.“
(Rheinische Post Krefeld,18.5.2009)
“Kirchenmusik geht tief unter die Haut
Unvergängliche Worte, schlicht, schön und voller religiöser Inbrunst – sie sind der Kern der christlichen Messe und haben Musiker seit Jahrhunderten zu Kompositionen angeregt. Thomas Blomenkamp präsentierte seine „Missa brevis“ am Samstag in der Bockumer Kirche St. Gertrudis erstmals in NRW….Begleitet von einem Bläserquintett, überzeugen die 60 Sänger mit einem eindrucksvollen Stück Kirchenmusik, das unter die Haut geht. Ohne überfordernden Avantgardismus setzt sich die „Missa“ dennoch deutlich ab von traditioneller Kirchenmusik.“
(Westdeutsche Zeitung Krefeld, 19.5.2009)
Toccata, Tombeau und Torso. Drei Stücke für Klavierquartett (2009)
“Ein emotional bewegtes und bewegendes, spieltechnisch hochvirtuoses Werk mit dankbaren Aufgaben für die Beteiligten…“
(Neue Ruhr Zeitung Duisburg, 25.1. 2011)
„Une monde sonore magique
…Le compositeur Thomas Blomenkamp…était présent dans la salle pour apprécier l´interprétation de son quatuor pour piano et cordes (2009). La musique de ce compositeur, qui a obtenu plusieurs prix internationaux pour ses oeuvres, possède une expressivité originale. Une musique d´aujourd´hui qui ne recherche pas l´éclat des combinaisons insolites; tout en ne suivant pas les movement classiques (le movement alterne le lent et le rapide selon les exigences musicales du moment), chaque pièce possède sa cohérence propre; le langage musical, basé sur un jeu des timbres étudié et éloquent, est authentique, ressenti. Le quatuor, dédié à un ami disparu trop tôt, développe trios propos différents; Toccata, Tombeau et Torso, proposaient des gradations d´intensité attachantes. La “Toccata” d´une grande densité expressive, était suivie d´un “Tombeau”, pièce dans la lignée des “Tombeaux” du dixhuitième siècle, dédiée à un ami mort trop jeune. La composition présente les letters de son prénom. Gravité et tristesse s´exprimaient au violoncelle, un murmure puis des éclairs de douleur semblaient rendre déchirement et révolte en moments d´interrogation poignante. “Torso” se réfère à la sculpture; une partie pianistique impressionnante y soulignait la puissance de la forme.”
(Luxemburger Wort, 16.3. 2011)
„Rivinius-Brüder spielen “tobende Ordnung”
…tonal geerdet, zeitgemäß, aber nicht verstörend, unter dem Leitsatz „Alles muss haargenau in eine tobende Ordnung gebracht werden“ (Zitat Antonin Artaud). …von Beginn an fesselnd und spannend.“
(Rheinische Post Kleve, 8.10.2011)
„Das eindrucksvolle und druckvolle Werk pendelte zwischen aggressiver Emotion und milder Besinnung, bohrender Dissonanz und trister Hoffnungslosigkeit. Über dem zentralen Ton „d“ entstand eine berührende Klangwelt, von den Brüdern Rivinius intensiv, präzise und farbenreich aufgebaut.“
(Saarbrücker Zeitung, 28.8. 2012)
„Die vier Musiker kosten die unterschiedlichen musikalischen Ausdrucksformen sichtlich aus, die von wahrhaft martialischen Ausbrüchen und heftigem Staccato – ruppig, aggressiv, zerrissen, mit dramatischen Steigerungen – ebenso gekennzeichnet sind wie von besänftigendem Spiel…“
(Badische Neueste Nachrichten, 8. März 2017)
„Das Stück verlangte hohe Konzentration nicht nur von den Ausführenden, sondern ebenso von den Zuhörern, die vielleicht gerade deshalb ergriffen applaudierten.“
(Badisches Tageblatt, 8. März 2017)
Konzert für Viola und Orchester (2012)
„Mutig: Die Saisoneröffnung der Deutschen Radio Philharmonie unter Chefdirigent Karel Mark Chichon begann in der ersten sonntäglichen Matinée mit einer Uraufführung: Thomas Blomenkamp hatte für den Solobratscher des Orchesters, Benjamin Rivinius, ein Konzert geschrieben. Das knapp und konzentriert gefasste Werk überraschte nicht mit Experimentellem, sondern mit einer Partitur, die mit konventionellen Mitteln eine eigene Sprache, einen persönlichen Stil hatte. Dunkle Farben herrschten vor, knackiges Schlagzeug eröffnete und strukturierte, teilweise dicht instrumentierte Klänge wechselten mit bewegten Streicher- und Bläserornamenten. Ein angenehmes Bett für den abwechslungsreichen, souverän gemeisterten Solopart, der in drei Sätzen viel Virtuoses und lyrisch Nachdenkliches bot…Ausführende und Komponist ernteten herzlich zustimmenden Beifall."
(Saarbrücker Zeitung, 17.9.2013)
„Thomas Blomenkamps Violakonzert…wurde in der Interpretation von Nils Mönkemeyer enthusiastisch gefeiert. Der 1955 geborene Sohn der Stadt hat damit der Viola-Sololiteratur ein wichtiges Werk hinzugefügt. Es vereinigt in klassischem Ebenmaß kantable Linien mit furiosen Entwicklungen. Die Düsseldorfer Symphoniker ließen das Werk leuchten und trauern, tanzen und singen. Mönkemeyer entlockte mit seinem herrlichen Instrument dem Solo einen Klang von berückender Schönheit.“
(Rheinische Post Düsseldorf, 13.6.2016)
„Einen ziemlich großen Anklang bei den Konzertbesuchern fand derweil Thomas Blomenkamps Bratschenkonzert…Der Komponist ließ dem Soloinstrument, der Bratsche, große melodische Freiräume. Es scheint, als würden der Viola Flügel wachsen, so beweglich schwebt sie über dem Fundament, das ihr das Orchester bereitet. Nun steht mit dem Star-Bratschisten Nils Mönkemeyer auch ein sensibler und spieltechnisch versierter Solist für die Düsseldorfer Erstaufführung zur Verfügung. Er ließ sich ganz auf die zarten romantischen Elemente des Werkes ein, was dessen Expressivität verstärkte. Nicht nur Mönkemeyer, auch Blomenkamp wurde im Anschluss an die Aufführung von den Hörern gefeiert. Solcher Jubel wird Komponisten in klassischen Konzerten eher selten zuteil.“
(Westdeutsche Zeitung Düsseldorf, 13.6. 2016)
„Bei Neuer Musik muss man nicht gleich davonlaufen – Krönender Abschluss des elften Abokonzerts in der Tonhalle.
Zu einer Überraschung kommt es bei dem zeitgenössischen Werk – dem Konzert für Viola und Orchester von Thomas Blomenkamp. Gespielt - in Anwesenheit des Komponisten - von Nils Mönkemeyer, derzeit Deutschlands Bratscher Nummer Eins. Seinen dunklen warmen Sound spannt er über die drei Sätze des erst 2012 entstandenen Opus. Blomenkamp schöpft aus dem Vollen und kredenzt ein Schweben zwischen Tonalität und freitonal schwingenden Harmonien. Mit Eleganz und Nachdruck…bringt Mönkemeyer dieses Werk zum Blühen und beweist, dass man bei Neuer Musik nicht gleich davonlaufen muss. Viel Applaus für den Solisten und Komponisten.“
(Neue Rheinzeitung Düsseldorf, 13.6. 2016)
Der Sonnengesang des Franziskus von Assisi für Sopran und Orgel (2012)
„Das siebente Konzert des Lüneburger Orgelsommers fand in der St. Johanniskirche ein besonders großes Publikum – immerhin stand eine Uraufführung auf dem Programm: Blomenkamp…vertonte die Texte zum Lobe der göttlichen Schöpfung, die der Franziskaner-Ordensgründer um 1224 in altitalienischer Sprache niederschrieb, detailfreudig, voller ausdrucksstarker individueller Wendungen und fein schattierter Farben. Der hohe, helle Sopran Dorothee Wohlgemuths zu den von Vogelsänger fein gesponnenen Sphärenklängen der französisch-orchestral disponierten Kuhn-Orgel schuf eine befreiende Atmosphäre. Solche ließ Schöpfungsvisionen des heiligen Franz aufleben, sie machte ehrfürchtiges Nachempfinden purer Schönheit möglich."
(Landeszeitung Lüneburg, 4.7.2013)
Monolog für Viola solo (2013)
„La création mondiale de „Monolog für Viola solo“, de Thomas Blomenkamp, a ouvert la seconde partie. Nils Mönkemeyer a joué ces pages exigeantes avec une aisance et un naturel désarmants. Prenant parti de l´acoustique généreuse de l´église, il a donné la priorité à la continuité de la ligne mélodique, soignant la justesse et l´intensité des doubles cordes, espaҫant judicieusement les pizzicati. Cette prestation a recontré un succès mérité."
(Luxemburger Wort, 21. 9. 2015)
Kassandra (Aischylos) für 16 Stimmen, Pauke und Schlagzeug (2013)
„Mitglieder der Rheinischen Kantorei machten dann die folgende Uraufführung zu einem bejubelten Ereignis. Für das Festival schrieb…Thomas Blomenkamp „Kassandra" für 16 Stimmen, Pauken und Schlagzeug. Der prominente Komponist der Gegenwart gab von ihm ausgewählten Aischylos-Zitaten in solistischen Motiven Glanz, im eruptiven Tutti Dramatik. Die komplizierte, nur von Profis auszuführende (A)tonalität wird vornehm zurückhaltend von vielfältigem Schlagzeug begleitet, das aber zugleich die Einsamkeit Kassandras illustriert."
(Neuß-Grevenbroicher Zeitung, 23.9.2013)
„Kassandra, deren Fluch das vergebliche Mahnen ist, war das Thema bei einem besonderen Ereignis des Konzerts: Thomas Blomenkamp hatte als Auftragskomposition den Text des altgriechischen Dichters zu einem beeindruckenden Vokalwerk für 16 Stimmen, Pauken und Schlagzeug verarbeitet, dessen Uraufführung wahrlich festspielwürdig geriet. Die Sängerinnen und Sänger brillierten - hier unter Leitung von Edzard Burchards - ebenso wie die Schlagwerker Stefan Gawlik und Christian Roderburg, und der Komponist wurde stürmisch gefeiert - zu Recht."
(Kölner Stadtanzeiger, 24.9. 2013)
Variationen über einen Ländler von Franz Schubert (2013)
„…Gleich aus vier Werken besteht das Programm - und alle sind höchst spannend.
Das beginnt mit der Uraufführung von Thomas Blomenkamps Variationen über einen
Ländler von Franz Schubert. Schubert hört man dem Stück nur in wenigen Momenten an,
stattdessen erinnert die Musik stark an Gustav Mahler. In bleierner Schwermut bauen
sich die Akkorde auf, ein zerbrechlicher Trauermarsch erklingt aus der Ferne,
schattenhaft scheint ein Choral der Blechbläser durch. Blomenkamps Klangszenario ist sehr schlüssig…“
(Neue Rhein Zeitung, 31.10.2014)
„Eine Uraufführung und ein Weltstar
Sensationen waren im jüngsten, dritten Philharmonischen Konzert im TaM eine Uraufführung von Thomas Blomenkamp, der Weltklassecellist Steven Isserlis und der kurzfristig eingesprungene Dirigent Rüdiger Bohn.
Vor 20 Jahren erhielt der 1955 geborene Düsseldorfer Komponist den Musikpreis der Stadt Duisburg In Verbindung mit der Köhler-Osbahr-Stiftung…Jetzt im jüngsten, dritten Philharmonischen Konzert im gut gefüllten Theater am Marientor (TaM) war es endlich so weit: mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen konnte Blomenkamps Auftragswerk für die Duisburger Philharmoniker uraufgeführt werden.
„Variationen über einen Ländler von Franz Schubert“ heißt das 2013 entstandene Stück, das Schuberts Geist geschickt beschwört, Fragmente aus dem kurzen und schlichten Ländler a-moll D 366 Nr.3 wehmütig und dunkel zu Klang werden lässt.
Das erscheint als durchaus gelungenes Werk…“
(Rheinische Post, 31.10 2014)
Nachtlieder mit Gedichten von Chamisso, Mörike und Eichendorff für gemischten Chor (32 Stimmen),
zwei Hörner, Harfe, zwei Violen, zwei Violoncelli und Kontrabass (2015)
“Die Aufführung der Auftragskomposition “Nachtlieder” des anwesenden Komponisten Thomas Blomenkamp zeigte sich ebenso farbig wie tonal schwebend. Das Sujet der “Nacht” deutete er mit geisterhaft zwielichtigen Klängen aus, die geradezu wie im Nebel standen. Mit polytonaler Klangsprache entstanden entrückte Momente und bewegte instrumentale Intermezzi....Chorwerk Ruhr bleibt das “non plus ultra” unter den Chören. Stehende Ovationen.”
(WAZ, Bochum, 1.2.2016)
Fragment, gedämpft für Klavier - Zum Andenken an Karlrobert Kreiten (2016)
“Erinnerungskultur zum Anhören”
(BR Klassik, 20.3.2017)
“...Thomas Blomenkamps ergreifendes, schier tastendes "Fragment, gedämpft”..."
(Rheinische Post, 28.4.2017)
“...Thomas Blomenkamp's piece is reflective and still,
except for some anguished outbursts..."
(MusicWeb International)
Psalm 22 – „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen...“
Kantate für Sopran, Alt, Tenor, Bass, gemischten Chor und Streichorchester (2016)
„…so radikal wie mitfühlend…“
(Rheinische Post, 14.3.2017)
Sonate für Viola und Klavier (2016)
“...Dafür war das 21. Jahrhundert durch eine Auftragsarbeit des Festivalleiters Mönkemeyer an Thomas Blomenkamp vertreten, dessen Sonate für Viola und Klavier im annähernd voll besetzten Kursaal von Bad Honnef aus der Taufe gehoben wurde. Das etwa 20-minütige, viersätzige Werk...fordert von seinen Interpreten die Bereitschaft zu einem keineswegs übermäßig kopflastigen Dialog. Schumann, Brahms und Prokofieff haben diesem über weite Strecken klangsprachlich diabolisch anmutenden...Opus über die Schulter geschaut. Mönkemeyer war Pianist William Youn ein kongenialer Partner.”
(Bonner Generalanzeiger, 13.5.2017)
Da pacem- Metamorphosen des Lutherliedes "Verleih uns Frieden" für Orgel (2017)
„Mit einer Auftragskomposition….ging der ernste Abend zu Ende. „Da pacem-Metamorphosen des Lutherliedes „Verleih uns Frieden“ fügte sich nahtlos in die Intention des Konzertes ein…Ute Gremmel-Geuchen wusste, dank ihrer klaren Wiedergabe und klugen Registerwahl, die sich reibenden Harmonien, durch die immer wieder der Choral hindurchschimmerte, dem gebannt lauschenden Publikum nahezubringen. Eigentlich ist „Da pacem“ ein weitgehend stilles Stück, das die mühselige, immer wieder von Rückschlägen geprägte Suche nach dem so sehr ersehnten Frieden beklemmend deutlich macht… Ein hörenswertes Opus, das bedrückend ganz der derzeitigen Weltlage entspricht.. Nachdem sich die Spannung in der Paterskirche gelöst hatte, zeigten die Zuhörer vehement ihre Anerkennung…“
(Rheinische Post Kempen, 17.10.17)
„Noch aktueller und moderner als mit einer erst in diesem Jahr uraufgeführten Komposition ging es ja gar nicht: Im Oktober hatte die Kempener Organistin und „Echo Klassik“ – Preisträgerin…die Auftragskomposition „Da pacem“ von Thomas Blomenkamp uraufgeführt. Jetzt spielte sie dieses eindrucksvolle Werk in Krefeld. Mitnichten handelte es sich dabei um einen zweiten Aufguss. Unter tatkräftiger Registrierassistenz von zwei Familienmitgliedern beeindruckte Gremmel-Geuchen in Anwesenheit des Komponisten durch eine überzeugende Interpretation. Sie nutzte die klanglichen Möglichkeiten der modernen Orgel und ließ durch differenzierte Registrierung…einerseits Motiv-Elemente des Luther-Chorals, andererseits die originelle Arbeit des Komponisten mit dem Tonmaterial deutlich werden."
(Rheinische Post Krefeld, 19.12.17)
Rhapsodie für Pauken/Schlagzeug und Orchester (2017)
„…die „Rhapsodie für Pauken/Schlagzeug und Orchester“ ist ein Auftrag der Tonhalle, angeregt durch Blomenkamps Freund, den Solo-Pauker der Düsseldorfer Symphoniker, Bert Flas. Der doziert zur Uraufführung selbst in Manier antiker Rhapsoden mit seinen Schlegeln auf den vier wunderbar klingenden Kesseln. Um zwei Solo-Kadenzen gruppiert Blomenkamp das Orchester, das zunächst verhalten, in barocker Imitation, die Pauken-Motive verändernd fortspinnt, in rhythmisch-energetische Flächen verdichtet. Flas gestaltet filigran die komplexen Ein- und Ausschwingprozesse der stimmbaren Felle, türmt Obertöne, spielt mit dem Glissando, setzt den sonoren Klängen den glitzernden Klang der Becken auf.…Freundlicher Jubel für Blomenkamp und Flas…“
(Rheinische Post Düsseldorf, 15.5.2018)
„…das Ganze klingt ungemein farbig und es scheint, als steckten in den Tönen des Schlagzeugs Zauberformeln, die im Orchester einen ganzen Dschungel an Klängen erwachsen lassen.“
(Westdeutsche Zeitung Düsseldorf, 15.5.2018)
"Aeolus" für Flöte und Orgel (2018)
“Das anmutige Werk, das vor allem in technischer Hinsicht den beiden Interpreten Virtuoses abverlangte, aber sehr angenehm anzuhören war, lässt mit seinen huschenden, immer wieder von Orgeleinwürfen unterbrochenen Klangkaskaden der Flöte durchaus an Aeolus, den griechischen Gott der Winde denken. Thomas Blomenkamp durfte sich...über nachdrücklichen Zuspruch des Publikums freuen.”
(Rheinische Post Mönchengladbach, 13.11.2018)
"Flash" für sechs Fagotte (2018)
“Thomas Blomenkamp widmete dem Sextett eine witzige Komposition, in der er mehr als 20 Zitate in neuer Verpackung unterbrachte. Miss Marple ließ in der Uraufführung ebenso grüßen wie die Beatles mit “Yesterday”, Ravels Bolero fand ebenso Platz wie Wagners Walkürenritt und Morricones “Spiel mir das Lied vom Tod”. Weil die Komposition so begeistert aufgenommen wurde, gab es ein Da Capo als erste Zugabe.”
(Rheinische Post Kempen, 4.12.2018)
""Marsch, Intermezzo und Walzer". Drei Klavierstücke (2018)
"Nach der Pause erklang die Uraufführung des Schaghajegh Nosrati gewidmeten Werkes "Marsch, Intermezzo und Walzer" von Thomas Blomenkamp. In diesem durchaus virtuosen Stück greift der...Komponist auf die romantische und frühmoderne Musikliteratur zurück: man hört innerhalb der drei Sätze Allusionen, Fast-Zitate oder eben konkrete Erinnerungen wie etwa im "Intermezzo", wo Blomenkamp sowohl an den Bach-Choral "Es ist genug" als auch an dessen Verwendung im Violinkonzert von Alban Berg gleichermaßen erinnern lässt."
(Weser- Kurier, 18. Januar 2019 )
Prelude, Prestissimo, Pavane und Precipitato für Klaviertrio (2019)
„Bejubeltes Morgenstern-Trio
...Das neue Werk ist teils melancholisch und teils wild, wurde hier stark beklatscht“
(Rheinische Post Duisburg, 21.1.2020)
„Die Pianistin Catherine Klipfel, Stefan Hempel (Violine) und Emanuel Wehse (Violoncello) hatten die durchaus nicht durchgängig atonal erscheinende viersätzige Komposition mit ihren asymmetrischen Taktarten und ihren teils rasanten Tempi derart verinnerlicht und vermittelten sie mit einer solchen Souveränität, dass sie dem unvorbereiteten Hörer in keiner Weise fremd erschien. Wer gut aufpasste, konnte im Finalsatz „Precipitato“ ein kurzes Zitat aus Beethovens „Erzherzog-Trio“ vernehmen – eine Hommage an den großen Komponisten.
Der Jubel des Publikums war riesig...“
(Rheinische Post Kempen, 23.1.2020)
„...Und Klipfel, Hempel und Wehse zeigen, dass sie sich in der Zeit der Isolation nicht der Lustlosigkeit anheimgegeben, sondern intensiv daran gearbeitet haben, auch das letzte Detail, die letzte Nuance aus dem Werk herauszuholen. Grandios, was sie hier an atmosphärischer Spannung und musikalischer Virtuosität präsentieren. Der Komponist verlangt viel von ihnen und sie bleiben ihm nichts schuldig. Der überschäumende Applaus des Publikums ist berechtigt..."
(o-ton.online Kulturmagazin, 24.10.2021)
„...Catherine Klipfel, Stefan Hempel und Emanuel Wehse sprühten nur so vor Energie
und gestalteten die komplexe Komposition differenziert. Von flirrend zart bis temperamentvoll
leidenschaftlich interpretierten sie die vier verschiedenen Sätze...Das Publikum war begeistert.“
(Rheinische Post Mönchengladbach, 19.6. 2023)
"Aeternum Dei Verbum" für gemischten Chor und Orgel (2020)
„Das zwölfminütige Werk für achtstimmigen Chor und Orgel, das hohe Ansprüche an Chor und Orgelsolistin stellt, ist von beeindruckender Klarheit und Durchsichtigkeit, hat teils nachromantische Anklänge und scheut, wie bei Blomenkamp gewohnt, Harmonisches nicht. In der packenden Schlusssteigerung erklingt der Beginn des Johannes-Evangeliums "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort." Hier scheut sich der Komponist nicht, in strahlendem Dur zu enden. Jers, Consono und die teils virtuos agierende Gremmel-Geuchen...verhalfen dem von Glaubensstärke kündenden Werk zu einer mit Recht umjubelten Uraufführung."
(Rheinische Post , 4.10.2021)
„Les paysages de Mars“ - Torso für Klaviertrio (2022)
„Blomenkamps großer Auftritt schloss unmittelbar an Beethoven an.
Was gibt es nach dessen Klaviertrio c-moll, op.1 Nr. 3 überhaupt noch zu sagen?
Eine ganze Menge. Vor allem der lohnende musikalische Eindruck, wie die Landschaften
auf unserem Nachbarplaneten beschaffen sein könnten. Nur vordergründig geht es um das
Referenzwerk von Gustav Holst. Blomenkamp würde auch ohne dieses Vorbild Geltung
beanspruchen können. Brachial-kriegerische Klänge sind bei ihm kaum spürbar.
Auch von den mystischen und astronomischen Bezügen will Blomenkamp nichts wissen.
Für ihn ist das Universum eine Art Partitur mit den Regeln der Harmonik.
Das Publikum war dankbar...“
(Neuß-Grevenbroicher Zeitung, 15.1. 2024)
„Tetra" für Flöte, Oboe, Klarinette (B), Horn, Fagott und Klavier (2022)
"2022 schrieb Thomas Blomenkamp sein Werk "Tetra", bestehend aus zwei cantablen und zwei bewegten Sätzen.
Angesichts der deprimierenden Zeiten wolle er ein leichtes, helles Stück schreiben, so der Komponist.
Catherine Klipfel und die Arundos wussten in der Uraufführung diese Intention so einfühlsam wie enthusiastisch
umzusetzen und fesselten vor allem in den stark rhythmisierten, virtuosen Passagen, die das Publikum
zu reichem Beifall und die Musiker zur Wiederholung des letzten Satzes animierten."
(Rheinische Post Kempen, 15.4.2024)
Aus Rezensionen zu der im Juni 2012 veröffentlichten Doppel – CD
“Thomas Blomenkamp: Orchestral Works – Chamber Music – Piano Music”:
„Blomenkamp komponiert stilistisch abseits der Strömungen, die den Markt der zeitgenössischen Musik dominieren…er geht als Komponist einen Sonderweg.“
(WDR, 21.6. 2012)
„…packende Orchester-, Kammer- und Klaviermusik…ein bewegendes Plädoyer für berührende Musik unserer Zeit.“
(Südwestpresse, 5.10. 2012)
„Eine wahre Freude…überaus animierte Interpretationen…“
(Rheinische Post, 16.10. 2012)
"...von reich ausgebildeter Plastizität mit eindrücklichen Grenzoberflächen und attraktiver Profilspannung. Ein introvertierter Musiker zweifellos, aber keiner, der sich in reduzierten, klangarmen oder bloß mikrologischen Raumbildungen bewegt. ...musikalisch vermitteln die beiden CDs höchst kompetente Umsetzungen der Blomenkamp'schen Ästhetik."
(das Orchester, Mai 2013)
im Internet:
„Frei pulsierend: Werke von Thomas Blomenkamp auf einer neuen Doppel-CD“
(Dr. Annette von Wangenheim in nmz.online, 5.7.2012)
„Der besondere Tipp, Neuerscheinungen, Rezension“
(Dr. Burkhard Schäfer in blog.codaex.de, 27.8.2012),
beide mit 5 - Sterne - Bewertung
"Wide range of pieces, well recorded,
wonderful introduction to the composer"
(Tim Paulus/classicstoday)
neue musik zeitung (nmz) Ausgabe 12/2015
Jenseits von Main und Stream
Zum 60. Geburtstag des Düsseldorfer Komponisten Thomas Blomenkamp
Ein Portrait von Dr.Georg Beck